Fenstereinbau

Ich habe die CARBEST Ausstellfenster RW Van für gewölbte Außenflächen gekauft.

Ein Stück 985 x 465 mm für die Schiebetür und zwei Stück 490 x 500 mm für die beiden Hecktüren. Dazu habe ich gleich die passenden Verdunkelungen/ Mückennetze bestellt.

Für den Einbau wird zunächst ein Holzrahmen hergestellt, welcher innen als Gegenstück für die Fenster auf das Blech geklebt wird. Da die Mindestwandstärke 32 mm beträgt, eine größere Stärke jedoch zu einer Lücke zwischen Fensterrahmen und Verdunkelungsrahmen führt, muss hier möglichst das genaue Maß von 32 mm für Holzrahmen und Blech zusammen eingehalten werden (etwas mehr entsteht automatisch durch die Kleberstärke).

Die Fenster sind, wie ihr Name schon sagt, für gewölbte Außenflächen von Vans gedacht und besitzen daher einen Wölbungsradius von 5000 mm.
Da der Verdunkelungsrahmen ebenfalls eine entsprechende Wölbung besitzt, muss der Holzrahmen ebenfalls auf beiden Seiten gewölbt sein.

Um diese Biegung auf den Rahmen übertragen zu können, zeichne ich zunächst im CAD-Programm einen Kreis mit einem Radius von 5000 mm und markiere einen passenden Ausschnitt, welchen ich mir auf 2 DIN-A3-Blätter nebeneinander ausdrucke und zusammenklebe.
Ich schneide dann den Rand aus und klebe ihn mit Tesafilm auf ein Stück Sperrholz, welches ich als Schablone verwenden will.
Nun übertrage ich die Ränder mit dem Bleistift auf das Sperrholz.
Das Sperrholz schneide ich dann mit der Bandsäge zurecht, glätte die Ränder mit Sandpapier und übertrage dann die Umrandung auf meine senkrechten Teile des Holzrahmens mit den Dimensionen 40 x 40 mm.

Diese Rahmenteile säge ich mir dann mit der Bandsäge zurecht und lege an den Ecken eine Überblattung an, welche rechtwinklig zum gedachten Kreismittelpunkt läuft.

Als Nächstes schneide ich die waagerechten Rahmenteile zurecht und erzeuge an deren Enden die entsprechenden Gegenstücke zu den Überblattungen.

Ich schraube die Rahmen provisorisch zusammen und überprüfe am Fahrzeug und am Fenster, ob die Biegung passt, und am Fenster, ob es in die Rahmenöffnung passt.

Anschließend leime ich die Rahmen zusammen und überprüfe die Rechtwinkligkeit und dass sie nicht verwunden sind.

Nach Fertigstellung eines Rahmens ergab sich leider, dass das Fenster nicht überall bündig anlag, sondern an einer Ecke rangdrückt werden musste. Das führt dann dazu, dass sich der Spalt zwischen Flügel und Rahmen vergrößert und dass das Fenster dann eventuell undicht wird.
Somit musste ich diese Konstruktionsmethode verwerfen.

Als Alternative habe ich mir Folgendes überlegt: die gebogenen senkrechten Teile bestehen aus Sperrholz in einer Stärke, dass es sich leicht biegen lässt, während die waagrechten Teile gerade und in voller STärke (31mm) sind und ausgeklinkt auf dem Sperrholz befestigt werden. Auf den gebogenen Teilen werden an den Stellen, wo später die Ankerwinkelchen der Fenster festgeschraubt werden, Klötze befestigt.
Nach Einbau der Fenster können die Zwischenräume mit Dämmstoff ausgefüllt werden.

Das Ergebnis sieht nun folgendermaßen aus:

Bei der Anprobe an den Bereich in den Hecktüren gab es dann aber noch einigen Anpassungsbedarf: die Ecken mussten ausgerundet werden, z.T. mussten die Hölzer gefalzt werden, weil das Türblech in Richtung Holmen doppellagig war.
Nun sieht der fast fertige Rahmen wie folgt aus, wobei auch noch etwas Wärmedämmung eingeklebt wurde.

Am ersten freien Tag, an dem es über 10° warm war, habe ich das erste Fenster eingebaut. Hierzu bin ich wie folgt vorgegangen:

  • Anzeichnen des Fensterausschnitts von innen anhand des fertigen Holzrahmens
  • Ankleben einer Folie zum Schutz vor Spänen
  • Durchbohren mehrerer Probelöcher
  • Erstellen einer 2 mm Sperrholzschablone exakt in der Größe des Ausschnitts
  • Anhand der Bohrungen und der Schablone habe ich die Ausschnittkontur außen auf Tesakrepp aufgezeichnet
  • Vergrößern eines der Löcher auf 8 mm
  • Aussägen des Ausschnittes mit der Stichsäge mit Metallsägeblatt ohne Vorschub. War sehr laut, hat aber sehr gut funktioniert. Einige Späne sind trotz 90° geöffneter Hecktür doch auf die Ladefläche geflogen.
  • Abfeilen der Kanten und Grate
  • Anstrich mit Rostschutzgrundierung auf Schnittflächen
  • Anprobieren von Holzrahmen und Fenster
  • Einbau des Rahmens mit Sikaflex 552, wobei das Fenster provisorisch eingebaut und festgeklipst wird, damit der Rahmen gut angedrückt wird
  • Abkleben des Außenlacks direkt außerhalb der Fensterkontur
  • Ausbau des Fensters und Abkleben des äußersten Fensterrahmenteiles
  • Anschleifen des inneren nicht abgeklebten Bereiches mit 350er Schleifpapier und Reinigen mit Alkohol
  • Einbau des Fensters nach dem Einziehen einer kleinen, fingerdicken Sikaflex-Schnur um das Fenster (Sikaflex 521 UV statt des empfohlenen Sika Lastomer 710, weil ich möglichst schadstofffrei bleiben will, auch bei der Montage)
  • Befestigen mit den Klipsen und Anziehen über Kreuz
  • Außen den Überstand abwischen mit Sika Abglätter
  • Abziehen der Klebebänder auf Fahrzeuglack und Fensterrahmen
  • Nochmals Nachziehen mit dem Finger mit Sika Abglättmittel
  • Abziehen der inneren und äußeren Fensterscheibenfolien.


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