Innenverkleidung

Auf die Innenverkleidung hatte ich schon im Beitrag über die Wärmedämmung Bezug genommen.
Hier erläutere ich nun die tatsächlich zur Ausführung gekommenen Verkleidungen in den unterschiedlichen Bereichen.

Grundsätzlich muss die Gesamtkonstruktion nach innen hochdiffusionsoffen und kapillar leitfähig sein, damit die in die Konstruktion zwangsläufig eindringende Luftfeuchtigkeit wieder daraus entweichen kann.
Bauphysikalisch ist der Aufbau zwar nicht korrekt, da eine Dampfsperre fehlt, aber entsprechend den Erfahrungen US-amerikanischer Anwender soll der Aufbau schadensfrei funktionieren und vor allem schimmelfrei bleiben.
Wichtig ist in jedem Fall das gute Auslüften des Fahrzeuges nach einer durchschlafenden Nacht mit der ausgeatmeten Luftfeuchtigkeit im Bereich um einen Liter je Person. Unser MaxxFan sorgt morgens sehr schnell für einen kompletten Luftaustausch des Innenraums.

Folgende unterschiedliche Bereiche mit jeweils unterschiedlichen Aufbauten bzw. Verkleidungen kommen in unserem Van zum Einsatz:

  1. Wand- bzw. Deckenaufbau mit Volldämmung (1)
    Dieser Aufbau erfolgt im Bereich der kompletten Decke, sowie im Bereich des vorderen Kofferraumes oberhalb der Fahrerkabine und im oberen Bereich der WC-Außenwand:
    • ca. 10 cm Schafwolldämmung hinter Lattung geklemmt
    • 1 dünne Lage schwarzer Leinenstoff auf die Lattung getackert
    • 13 mm Fichtenbretter ca. 65 mm breit, geschnitten aus Profilbrettern vom Baumarkt, wobei Nuten und Fendern entfernt wurden, so dass Glattkantbretter entstanden sind, geschraubt auf die Lattung.
      Die Deckbretter sind im Abstand von 10 mm verlegt worden, sodass hier genug Platz zum Ausdiffundieren bzw. Ablüften der Luftfeuchtigkeit aus der Dämmschicht vorhanden ist.

  2. Wandaufbau mit Volldämmung (2)
    Dieser Aufbau erfolgt im Bereich der Wände, welche direkten Körperkontakt oder Kontakt mit irgendwelchen Dingen aus dem Fahrzeug haben können, z.B. die Wand hinter und oberhalb der Arbeitsplatten, im Heckgaragenbereich, z.T. im Schlafbereich:
    • ca. 10 cm Schafwolldämmung hinter Lattung geklemmt
    • 2 mm Birkensperrholz geschraubt auf die Lattung
    • Sämtliche Varianten mit Sperrholzverkleidung erhalten Lüftungsschlitze, welche mit Hanfstoff hinterlegt sind, wie auf diesem Foto:

  3. Wandaufbau mit Volldämmung (3)
    Dieser Aufbau erfolgt im Bereich der Wände, welche keinen Körperkontakt haben können, z.B. die Wand hinter Schränken, welche aber z.B. durch dort eingelegte Wäsche berührt werden können:
    • ca. 10 cm Schafwolldämmung hinter Lattung geklemmt
    • 1 dünne Lage beiger, grob gewebter Hanfstoff, auf Lattung befestigt


  4. Wandaufbau mit Minimaldämmung
    Dieser Aufbau erfolgt im Bereich der Wände, welche sich am Kopf- und Fußende im Schlafbereich befinden. Minimalaufbau, um eine ausreichende Liegelänge von 1,93 m zu erhalten:
    • 20 mm xTreme Isolator selbstklebend, auf die Außenwand geklebt
    • 2 mm Birkensperrholz vorher mit weißem Holzleim auf die genannten Dämmplatten geklebt

  5. Wandaufbau Türen, Variante 1
    • im Bereich der Füllungen: ca. 80 mm Schafwolle
    • im Bereich der Holme: Schafwolle dahinter gestopft, darauf 10 mm xTreme Isolator selbstklebend, darauf 2 mm Birkensperrholz, vorher mit Weißleim aufgeklebt.

  6. Wandaufbau Türen, Variante 2
    • im Bereich der Füllungen: ca. 80 mm Schafwolle
    • im Bereich der Holme: Schafwolle dahinter gestopft, darauf 10 mm xTreme Isolator selbstklebend, darauf 1 mm selbstklebender Autofilz.

  7. Wandaufbau Türen, Zwischenbereiche:
    • Die Zwischenbereiche z.B. zwischen Fenstern und Türholmen werden mehrlagig mit 20 mm und 10 mm xTreme Isolator selbstklebend aufgefüllt und über den Holmblechen bündig komplett mit 1 Lage xTreme Isolator 10 mm beklebt, welches zum Schluss mit Filz verkleidet wird.

Die Heizung

Bei der Heizung haben wir uns für eine Truma Gas-Kombitherme entschieden, welche sowohl eine Warmluftheizfunktion besitzt, als auch ein integrierte Warmwassererwärmung.

Der Einbau erfolgte unterhalb des Tischpodestes.
Das Abgasrohr wurde durch die linke Außenwand des Fahrzeugs verlegt.

Die Trumaheizung besitzt 4 Anschlüsse für Warmluftschläuche, 1 Anschluss Kaltwasser, 1 Anschluss Warmwasser, 1 Gasanschluss, 1 Anschluss 12V, 1 Anschluss Steuerleitung vom Bedienpanel und einen 230V Anschluss für einen integrierten Heizstab für das Warmwasser, wenn man Landstromanschluss hat.

Die Warmluftrohre liegen z.T. unterhalb des aufgedoppelten Fußbodens, eines geht in den Toilettenraum.

Kochschrank

Der Schrank mit dem Kochfeld und Kühlschrank wurde im Prinzip genau wie unter Ideen und Entwürfe beschrieben, umgesetzt.

Folgende Abweichungen gibt es zum ursprünglichen Entwurf.
Der Gaskasten muss sich wegen der notwendigen Entlüftungsöffnung im mittleren Teil befinden, da keine tragenden Karosserieteile durchbohrt werden dürfen.
Die Klappe musste deshalb nach innen wandern, weil diese nach außen wegen der C-Säule nicht mehr aufgegangen wäre.
Der 1. Schrankteil ist nur ca. 15 cm breit, sodass sich hier keine Schubladen lohnen, hier kommt stattdessen ein Schrank mit Tür und Regalböden zur Ausführung.

Da der Kühlschrank sowohl unten, hinten und oben eine Luftzirkulation benötigt, um die Wärme des Kompressors abzuführen, bleibt oberhalb und unterhalb des Kühlschrankes kein Platz für Schubladen, mit Ausnahme einer flachen Schublade im Sockelbereich.
Die Umluft wird über den doppelten Boden angesaugt, wo die Luft im Fahrzeug am kühlsten sein sollte, dann hinter dem Kühlschrank in einem 5cm senkrechten Luftraum hochgeführt und direkt über dem Kühlschrank, aber unterhalb der Arbeitsplatte, waagerecht nach vorne zu einem Entlüftungsgitter geführt. Mit einem Entlüftungsgitter in der Arbeitsplatte hatten wir zu Hause schlechte Erfahrungen gemacht.

Kochschrank im Rohbau Bild 1
Kochschrank im Rohbau Bild 2
Kochschrank im Rohbau von außen
Kochschrank: Hauptmasseanschluss, sowie Masse für Votronic Schaltpanel
Kochschrank: Kabelkanal mittleres Feld
Kochschrank: Leerrohre zum Standard-Schaltpanel und Datenleitung zum Schaltpanel des Wechselrichters
Anschlüsse an das „Standard“-Schaltpanel von Votronic
Kochschrank: weiterer Ausbaustand

Spülenschrank

Der Spülenschrank befindet sich auf der linken Fahrzeugseite und beherbergt die Spüle, eine Arbeitsplatte, die Frischwasser- und Abwasserkanister, sowie einige Schubladen.

Da der Ausbau nach knapp 500 Stunden Arbeit noch lange nicht fertig ist, habe ich einen provisorischen Unterbauschrank gebaut, welcher 3 Wasserkanister und 8 Mini-Euroboxen als Schubladenersatz aufnehmen kann, sowie eine Mülltrennung mit 3 kleinen Eimern.

Elektrische Anlage

Die elektrische Anlage war für mich zunächst das schwierigste Thema, mit dem ich mich befassen musste.

Ich habe etliche Videos dazu gesehen, Artikel und Bücher gelesen und es hat relativ lange gedauert, bis ich alles verstanden hatte und mich auf diesem Gebiet sicher fühlte.

Die elektrische Anlage im Camper Van ist in heutiger Zeit ein sehr wichtiger Bestandteil, deutlich wichtiger als früher, weil wir uns bezüglich der modernen Elektronik, Medien und Datentechniken an vieles gewöhnt haben.

Das soll aber nicht heißen, dass unser Fahrzeug mit Elektrik und Elektronik überfrachtet werden soll. Obwohl die elektrische Anlage eine große Bedeutung hat, sollen nur die von uns auch wichtigen und notwendigen Dinge verbaut werden und auf Spielereien und unnötigen Luxus soll verzichtet werden.

Die geplante Ausstattung unserer Anlage sieht wie folgt aus:

  • Kühlschrank – rein elektrisch betrieben
  • Pumpen für die Wasserförderung
  • Beleuchtung
  • Lademöglichkeit für Handys und Notebooks
  • Ventilator MaxxFan Air

Um diese Anforderungen umzusetzen, zusammen mit dem Wunsch, mehrere Tage frei ohne Landstrom und Lichtmaschinenladung stehen zu können, habe ich folgende technische Komponenten der elektrischen Anlage ausgewählt:

  • Solaranlage als unabhängigen Stromerzeuger mit Solarladeregler zum Aufladen der Bordbatterie
  • Bordbatterie zum Speichern der erzeugten Energie
  • Ladebooster zum Laden der Bordbatterie über die Lichtmaschine während der Fahrt
  • Batterieladegerät über Landstrom, sobald man auf einem Campingplatz o.ä. steht. Erfordert zusätzlich einen Landstromanschluss mit CEE-Steckdose und ein eigenes über FI-Schalter und Sicherung abgesichetes 230V- Wechselstrom-Bordnetz
  • Wechselrichter/Spannungswandler von 12 V Gleichstrom auf 230 V Wechselstrom: zum Laden von Notebooks, Nutzen von kleinen Mixern etc.

Die Umsetzung der Elektrischen Anlage erfolgte schrittweise und während des Ausbaus erfolgten mehrfach Planänderungen, welche zur Optimierung der Anlage und des notwendigen Platzbedarfes beitrugen. Es war ein bisschen „Try and Error“, hat aber zu einigen deutlichen Verbesserungen gegenüber der ursprünglichen Planung geführt.

Batterien

Bei uns kommen 2 Lithium Eisen Phosphat Batterien mit je 100 AH Leistung zum Einsatz. Beide Batterien sind parallel geschaltet und stehen entgegen der 1. Planung jetzt ca. mittig unter dem Schlafbereich direkt nebeneinander.
Der Standort erwies sich als absolut optimal, da der Platz vor der Heizungsanlage in exakt der Größe der beiden Batterien übrig war.

Das Bordnetz ist unmittelbar hinter den Batterien mit einer 200A-Sicherung abgesichert. Die Haupleitungen laufen von der Batterie zu 2 Hochstrom-Verbindungsleisten (Busbars), wobei die Minus-Leitung über einen sog. Smart-Shunt läuft, an welchen ein Batteriecomputer angeschlossen ist, welcher die Überwachung der Ladezustände, Verbräuche etc. erlaubt.

Solaranlage

Die Solaranlage besteht aus 3 Solarzellen mit je 100 Watt Leistung.
Die Solarzellen werden quer eingebaut und in Reihe geschaltet.
Die Solarzellen sind flach und flexibel und werden direkt auf die Blechnoppen des Fahrzeugdaches geklebt.

Zur Solaranlage gehört auch ein Solarladeregler, welcher eine von drei Möglichkeiten ist, die Bordbatterie aufzuladen (die beiden anderen werden in den beiden folgenden Punkten erläutert).

Ladebooster

Der Ladebooster dient der Aufladung der Bordbatterie über die Lichtmaschine. Dieser regelt den Ladestrom aus der Lichtmaschine, indem er prüft, ob die Bordbatterie voll geladen ist und wenn nicht, einen definierten Ladestrom zur Bordbatterie schickt, bis diese den gewünschten Ladezustand erreicht.

Batterieladegerät

Das Batterieladegerät lädt die Bordbatterie mit Landstrom. Das Gerät ist daher an die 230 Volt Landstromversorgung angeschlossen und lädt die Bordbatterie mit gewünschter Ladekennlinie auf, sobald das Fahrzeug an Landstrom angeschlossen ist.

230 V – Anlage

Über eine fest verbaute (3-adrige und verpolungssichere) CEE-Steckdose kann man mit einem passenden Kabel Landstrom ins Fahrzeug einspeisen.
Dazu gibt es die CEE-Steckdose am Fahrzeug und eine CEE-Steckdose an Land, z.B. auf einem Campingplatz sowie das dazu passende Verbindungskabel.
Von der Dose am Fahrzeug geht die Leitung zu einer kleinen Unterverteilung mit einem kombinierten Leitungsschutzschalter & FI-Schalter.

Hieran angeschlossen sind folgende Geräte:

  • Heizstab der Warmwasserheizung
  • Batterieladegerät, siehe oben
  • Eine 230V Schukosteckdose für 230V-Geräte

Spannungswandler

Der Spannungswandler, auch Wechselrichter genannt, sorgt dafür, dass man auch ohne Landstrom, aus der Bordbatterie heraus, welche mit 12 V Gleichstrom betrieben wird, eine kleine 230 V – Wechselstromanlage betreiben kann.
Unser Wechselrichter erlaubt eine max. Leistung von 650 Watt und dient dazu, z.B. ein Notebook aufzuladen, einen kleinen Mixer zu betreiben oder ähnliches.

Verbraucher

Die oben aufgeführten Verbraucher sind über Sicherungen und Kabel an die elektrische 12V-Anlage angeschlossen.
Einige Sicherungen sind schaltbar, sodass die nicht notwendigen Verbraucher komplett vom Netz getrennt werden können.
Daneben gibt es einen Hauptschalter, welcher sämtliche Versorger komplett vom Netz trennen kann.

Leitungsschema

Hier unser Leitungsschema, welches die Geräte, Sicherungen, Versorger, Kabel etc. rein schematisch darstellt.

Fotos der fast fertigen Anlage

Einbau der Heizung

Wir haben uns für eine Gasheizung entschieden und eine Truma Kombiheizung/Warmwasserbereitung gekauft. (Truma Combi 4 E CP plus Heizung)

Die Heizung wird in der Mitte des Fahrzeugs unterhalb der Podeststufe für den Sitzplatz eingebaut. Die Höhe von 350mm passt dafür optimal.

Als erstes Bauteil der Heizungsanlage wurde der Abgaskamin in der linken Außenwand eingebaut, damit die Innenverkleidung geschlossen werden kann.
Die Blechschrauben hielten nicht im Blech, daher habe ich innen eine Multiplexplatte als Widerlager für die Schrauben montiert, sodass auch das Dichtgummi schön angepresst wurde: Ich hoffe nur, dass das dauerhaft dicht ist; kontrollieren kann man das schlecht.

Bau des Bettgestells

Das Bettgestell ist ein Multifunktionsmöbel, welches folgende Funktionen erfüllen soll:

  • 2 Schlafplätze mit einem in einen Sitzbereich umwandelbaren Schlafplatz
  • Sitzplätze mit Wohn- und Esstisch
  • Addeckung der „Heckgarage“
  • Heckgarage mit 2 Fahrradstellplätzen, Platz für Truma-Gasheizung (Kombi-Therme)
  • Lagerbereich für 6 Euro-Normboxen 60/40/30 bzw. 60/40/20 cm

Entgegen meiner ursprünglichen Planung habe ich Bettgestell doch nicht aus 3-Schicht-Platten mit Öffnungen hergestellt, sondern mit Latten aus 28mm Fichtenleimholz.
Diese Entscheidung habe ich getroffen, weil ich den Multidübler (siehe unter Werkzeug) für die zukünftigen Küchenmöbel gebaut hatte, und sich dieser als äußerst effizient in der Verbindung von Lattenhölzern erwies.

Bei dem Bettgestell konnte ich quasi den Multidübler testen, um z.B. die Genauigkeit zu prüfen. Die Genauigkeit beim Bettgestell ist nicht ganz so entscheidend wie bei den Küchenmöbeln, wo es auf jeden halben Millimeter ankommt. Es hat sich gezeigt, dass durch bestimmte Arbeitsabläufe die Genauigkeit bei den Möbeln noch verbesserungsbedürftig ist.

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Blick von den geöffneten Hecktüren auf die Bettkonstruktion und den Gepäckraum darunter

Blick vom Innenraum auf die Bettkonstruktion mit „eingefahrenem“ Mittelteil, welcher als Sitzplatz dient.

Blick vom Innenraum auf die Bettkonstruktion mit „ausgefahrenem“ Mittelteil, sodass 2 Querlieger Platz haben.
Bettkonstruktion mit „Alkoven“ für Kopfbereich. Hier befinden sich nur 2cm X-treme-Isolator-Dämmung plus 2 mm Sperrholz auf dem Außenblech, sodass eine Liegelänge von 1,95 m im Alkovenbereich ermöglicht wird.

Hier ein Blick in die beifahrerseitige Heckgarage mit Fahrrad, Klappstuhl und Wasserkisten:

Oberschränke

Die Oberschränke orientieren sich etwas an den Vorschlägen von Wolfgang Klinke.
Es gibt tragende Trennwand und Endelemente, welche jeweils oben und unten an Holzleisten befestigt werden, welche selber auf den oberen beiden Längsträgern des Fahrzeugs befestigt sind.

Zwischen den tragenden Elementen befinden sich die Böden und eine obere Querleiste oberhalb der Klappen, welche seitlich an den tragenden Elementen befestigt sind.

Zum Testen wird ein 1:1 Modell aus Pappelsperrholz gebaut und montiert, um zu sehen ob die Form schön ist, der Stauraum groß genug ist, aber die Einengung der Kopffreiheit – besonders im Küchen- und Schlafbreich – nicht zu groß ist.

Die Durchführung

Die Durchführung des endgültigen Oberschranks über dem Spülenschrank auf der Fahrerseite orientierte sich weitgehend an dem Modell.

Als Materialien wurden für den Korpus 18mm Fichtenleimholz verwendet und für die Klappen 10mm Pappelsperrholz. Der Korpus wurde 2x mit Arbeitsplattenhartöl gestrichen, die Klappen blieben unbehandelt.
Bei den Klappen soll zunächst die Funktion, Stabilität und Abnutzung in einem Urlaub getestet werden. Ggf. werden die Klappen außen noch mit 2mm Birkensperrholz (geklebt) verkleidet.

Pull-Lock-Schlösser wie beim Modell habe ich nicht verwendet, da diese auf dem Kopf stehend unhandlich sind. Ich habe einfache Griffe genommen und kann die Klappen während der Fahrt mit je einem kleinen Briefkastenschloss verriegeln.

In den unteren Boden wurden 2 Strahler eingebaut, die Kabel wurden unsichtbar im Korpus versteckt.

Einbau Wärmedämmung

Wie im Beitrag „Wärmedämmung“ unter der Kategorie „Ideen“ beschrieben, wird der Einbau der Wärmedämmung vom Prinzip her vorgenommen.

  • Alle Hohlräume werden mit Schafwolle ausgestopft, wie in diesem Video beschrieben.
  • die tiefen „Gefache“ werden mit 10cm Schafwolldämmung gefüllt und mit waagerechten oder senkrechten Schnüren oder Leisten in Postion gehalten
  • die vorstehenden Innenkanten der tragenden Holme werden innenseitig (zum Raum hin) mit 20mm X-Trem-Isolator (PE-Dämmung) beklebt.
  • die Bereiche, welche Kontakt du Gegenständen oder Menschen bekommen können, werden mit Holz verkleidet, die anderen Bereiche, z.B. die Decken oder hinter Möbeln, werden mit einem sehr durchlässigen Stoff, wie z.B. Jutegewebe verkleidet.

Dämmung am Hauptholm
Dämmung vorne links unteres Feld
Lattung zur Befestigung der Dämmung und Verkleidung an der Decke. Verwendet wurden Distanzhülsen, so dass 7,5cm ab Oberkante Lattung bis Unterkante Blech zur Verfügung stehen.
Rechte Seite hinten unteres Feld: Verkleidung, Lüftungsschlitze und Elektroleerrohre.
Rechte Seite hinten unteres Feld: Verkleidung, Lüftungsschlitze und Elektroleerrohre.
Befestigungsklötzchen zur Befestigung einer Oberen Abschlussleiste, welche die Oberschränke trägt sowie die Dämmhalterungsleisten aufnimmt.
Einbau des zuvor beschriebenen Befestigungsklötzchens.

Einbau der weiteren Deckenwärmedämmung

Der Fußbodenaufbau

Den Fußbodenaufbau habe ich wie folgt hergestellt:

  • In den Bodensicken Verlegung von 8 mm Korkstreifen (Cork-Shop.com)
  • Den Kork habe ich mit Wakol-Kontaktkleber verklebt. Dieser Kleber hat eine sehr gute Haftkraft: Beide Bauteile mit der Lackrolle einstreichen, trocknen lassen bis der weiße Kleber transparent abgetrocknet ist, Anpressen.
  • Alle 50 cm habe ich in den Sicken 28 mm Multiplexsperrholz verlegt, auf welchem die Fußbodenplatten festgeschraubt werden; die Befestigung erfolgte mit Sikaflex primerlosen Kleber.
  • Zwischen den Sperrholzstreifen und auf den Sickenhügeln bzw. den 8 mm Korkplatten verlege ich 20 mm Korkplatten als Hauptwärmedämmung; diese Korkplatten werden ebenfalls mit dem Kontaktkleber festgeklebt.
  • Als vorläufiger Abschluss werden die vorher ausgebauten Siebdruckplatten wieder eingebaut. Sie werden auf den Multiplexplatten verschraubt und zusätzlich in den Gewindemuttern, welche im Fahrzeugboden verankert sind, mit 8 mm Gewindeschrauben und den Original-Befestigungstellern mit Zurrösen verschraubt.
  • Im Wohnbereich, das ist der Bereich vor dem Laderaum ist ein doppelter Boden für Leitungsführungen, Duschtassen, Schuhstauraum geplant.
    Im Ladebereich bleibt die ursprüngliche Siebdruckplattenoberfläche als Abschluss erhalten.

Einbau MaxxFan Air

Der Einbau des MaxxFan Air erfolgte im Prinzip genau entsprechend der Anleitung bzw. nach dem Video von Alex von „Always Keep Exploring“ bei Youtube.

Den inneren Holzrahmen habe ich oberseitig mit Aufhölzchen versehen, welche genau in die Dachsicken passen, damit beim Anziehen der Schrauben ein vollflächiger Kontakt vorhanden ist.

Der äußere Rahmen auf dem Blech muss noch im Bereich seiner Sichtbarkeit mit schwarzer Farbe gestrichen werden.

Nutzung

Der Ventilator funktioniert sehr gut, und hat dank seiner 10 Stufen einen geringen bis sehr hohen Luftaustausch, was zum Ablüften von Gerüchen und Feuchtigkeit ausgezeichnet funktioniert.

Leider hatte ich inzwischen 3 Wassereinbrüche durch den äußeren Rahmen. Ich vermute, dass es entweder mit der schwarzen Farbe des Fahrzeuges zu tun hat, da im heißen schwarzen Blech die Längendehnungen wesentlich größer sind als im weißen Kunststoff, oder es kann auch mit dem schwarz angestrichenen Rahmen zusammenhängen.
Ich habe die insgesamt 4 Risse quer zur Fahrtrichtung mit Dichtstoff abgedichtet.

Fenstereinbau

Ich habe die CARBEST Ausstellfenster RW Van für gewölbte Außenflächen gekauft.

Ein Stück 985 x 465 mm für die Schiebetür und zwei Stück 490 x 500 mm für die beiden Hecktüren. Dazu habe ich gleich die passenden Verdunkelungen/ Mückennetze bestellt.

Für den Einbau wird zunächst ein Holzrahmen hergestellt, welcher innen als Gegenstück für die Fenster auf das Blech geklebt wird. Da die Mindestwandstärke 32 mm beträgt, eine größere Stärke jedoch zu einer Lücke zwischen Fensterrahmen und Verdunkelungsrahmen führt, muss hier möglichst das genaue Maß von 32 mm für Holzrahmen und Blech zusammen eingehalten werden (etwas mehr entsteht automatisch durch die Kleberstärke).

Die Fenster sind, wie ihr Name schon sagt, für gewölbte Außenflächen von Vans gedacht und besitzen daher einen Wölbungsradius von 5000 mm.
Da der Verdunkelungsrahmen ebenfalls eine entsprechende Wölbung besitzt, muss der Holzrahmen ebenfalls auf beiden Seiten gewölbt sein.

Um diese Biegung auf den Rahmen übertragen zu können, zeichne ich zunächst im CAD-Programm einen Kreis mit einem Radius von 5000 mm und markiere einen passenden Ausschnitt, welchen ich mir auf 2 DIN-A3-Blätter nebeneinander ausdrucke und zusammenklebe.
Ich schneide dann den Rand aus und klebe ihn mit Tesafilm auf ein Stück Sperrholz, welches ich als Schablone verwenden will.
Nun übertrage ich die Ränder mit dem Bleistift auf das Sperrholz.
Das Sperrholz schneide ich dann mit der Bandsäge zurecht, glätte die Ränder mit Sandpapier und übertrage dann die Umrandung auf meine senkrechten Teile des Holzrahmens mit den Dimensionen 40 x 40 mm.

Diese Rahmenteile säge ich mir dann mit der Bandsäge zurecht und lege an den Ecken eine Überblattung an, welche rechtwinklig zum gedachten Kreismittelpunkt läuft.

Als Nächstes schneide ich die waagerechten Rahmenteile zurecht und erzeuge an deren Enden die entsprechenden Gegenstücke zu den Überblattungen.

Ich schraube die Rahmen provisorisch zusammen und überprüfe am Fahrzeug und am Fenster, ob die Biegung passt, und am Fenster, ob es in die Rahmenöffnung passt.

Anschließend leime ich die Rahmen zusammen und überprüfe die Rechtwinkligkeit und dass sie nicht verwunden sind.

Nach Fertigstellung eines Rahmens ergab sich leider, dass das Fenster nicht überall bündig anlag, sondern an einer Ecke rangdrückt werden musste. Das führt dann dazu, dass sich der Spalt zwischen Flügel und Rahmen vergrößert und dass das Fenster dann eventuell undicht wird.
Somit musste ich diese Konstruktionsmethode verwerfen.

Als Alternative habe ich mir Folgendes überlegt: die gebogenen senkrechten Teile bestehen aus Sperrholz in einer Stärke, dass es sich leicht biegen lässt, während die waagrechten Teile gerade und in voller STärke (31mm) sind und ausgeklinkt auf dem Sperrholz befestigt werden. Auf den gebogenen Teilen werden an den Stellen, wo später die Ankerwinkelchen der Fenster festgeschraubt werden, Klötze befestigt.
Nach Einbau der Fenster können die Zwischenräume mit Dämmstoff ausgefüllt werden.

Das Ergebnis sieht nun folgendermaßen aus:

Bei der Anprobe an den Bereich in den Hecktüren gab es dann aber noch einigen Anpassungsbedarf: die Ecken mussten ausgerundet werden, z.T. mussten die Hölzer gefalzt werden, weil das Türblech in Richtung Holmen doppellagig war.
Nun sieht der fast fertige Rahmen wie folgt aus, wobei auch noch etwas Wärmedämmung eingeklebt wurde.

Am ersten freien Tag, an dem es über 10° warm war, habe ich das erste Fenster eingebaut. Hierzu bin ich wie folgt vorgegangen:

  • Anzeichnen des Fensterausschnitts von innen anhand des fertigen Holzrahmens
  • Ankleben einer Folie zum Schutz vor Spänen
  • Durchbohren mehrerer Probelöcher
  • Erstellen einer 2 mm Sperrholzschablone exakt in der Größe des Ausschnitts
  • Anhand der Bohrungen und der Schablone habe ich die Ausschnittkontur außen auf Tesakrepp aufgezeichnet
  • Vergrößern eines der Löcher auf 8 mm
  • Aussägen des Ausschnittes mit der Stichsäge mit Metallsägeblatt ohne Vorschub. War sehr laut, hat aber sehr gut funktioniert. Einige Späne sind trotz 90° geöffneter Hecktür doch auf die Ladefläche geflogen.
  • Abfeilen der Kanten und Grate
  • Anstrich mit Rostschutzgrundierung auf Schnittflächen
  • Anprobieren von Holzrahmen und Fenster
  • Einbau des Rahmens mit Sikaflex 552, wobei das Fenster provisorisch eingebaut und festgeklipst wird, damit der Rahmen gut angedrückt wird
  • Abkleben des Außenlacks direkt außerhalb der Fensterkontur
  • Ausbau des Fensters und Abkleben des äußersten Fensterrahmenteiles
  • Anschleifen des inneren nicht abgeklebten Bereiches mit 350er Schleifpapier und Reinigen mit Alkohol
  • Einbau des Fensters nach dem Einziehen einer kleinen, fingerdicken Sikaflex-Schnur um das Fenster (Sikaflex 521 UV statt des empfohlenen Sika Lastomer 710, weil ich möglichst schadstofffrei bleiben will, auch bei der Montage)
  • Befestigen mit den Klipsen und Anziehen über Kreuz
  • Außen den Überstand abwischen mit Sika Abglätter
  • Abziehen der Klebebänder auf Fahrzeuglack und Fensterrahmen
  • Nochmals Nachziehen mit dem Finger mit Sika Abglättmittel
  • Abziehen der inneren und äußeren Fensterscheibenfolien.


Bau des Gaskastens

wie hier in der Planung beschrieben, wurde der Gastkasten auch in der Praxis umgesetzt.

Der Korpus besteht aus 1 Lage 10mm Pappelsperrholz, welches ich mit kleinen Lamellos und Leim verbunden habe.
Die Tür besteht aus 2 Lagen 10mm Sperrholz mit Falz, so dass eine doppelte Dichtung möglich war.

Die Bänder bestehen aus Edelstahl.

Der Verschluss ist eine Eigenkonstruktion mit einer Klemmhebel-Mutter.

Hier die Fotos des fast fertigen Kastens.