Im Flow sein

Die Arbeit am Vanausbau macht viel Spaß. Man freut sich über jeden Schritt, den man vorangekommen ist.

Manchmal dauert es aber viel länger als man vorher gedacht hat, dann geht es wieder mal schneller als erwartet.

Dann klappt manches sehr gut, anderes aber läuft nicht so gut, und misslingt auch mal. Dann muss man auch mal mit einer Teilarbeit wieder von vorne anfangen oder etwas abbauen, was schon fertig montiert war.

Wichtig ist auch, dass man immer wieder probiert und anpasst, denn ein Van ist kein Quader, sondern ein hochkomplexes geometrisches Gebilde mit vielen fiesen Ecken und Kanten. Gleichzeitig bieten aber diese „merkwürdigen“ gekrümmten Träger, Öffnungen, Löcher, Bleche und wer weiß was noch alles, manchmal unerwartete Möglichkeiten der Umsetzung von Gestaltung, Konstruktionen und Befestigungsmöglichkeiten.

Auch die Planung ist sehr wichtig. Man muss schon wissen, was man will und eine genaue Vorstellung davon haben, wie das Endergebnis aussehen soll. Als Ausbauer darfst Du aber nicht verbissen versuchen, jede einzelne Teilplanung exakt nach Zeichnung oder Vorstellung im Kopf, koste es was es wolle, umzusetzen. Du musst bereit sein, Dich im Arbeitsfluss von neuen Ideen inspirieren zu lassen.
Diese neuen Ideen, die sich zum Teil aus „unerwarteten Funktionalitäten“ der völlig „unwegsamen gekrümmten Kastenwagenkonstruktion“, zum Teil auch einfach direkt aus dem Workflow ergeben, solltest Du nutzen und versuchen umzusetzen.

Das meine ich mit „im Flow sein“. Lass Dich durch Deine Arbeit treiben und inspirieren und Du wirst mit Erfolgserlebnissen und Glücksmomenten belohnt.

Schau Dir auch immer wieder an, was andere machen und wie sie es machen, lerne von ihnen, aber mach trotzdem Dein eigenes Ding, sodass das fertige Fahrzeug zum Schluss Deine Schöpfung ist.

Informiere Dich unbedingt über Vorschriften, damit die Abnahme nicht zur Katastrophe wird. Hole Dir Hilfe, wenn Du es alleine nicht schaffst.

Wenn es mal nicht weitergeht, Du nicht weißt, wie Du ein Problem lösen sollst, mach eine Pause, mach erst etwas anderes, komme wieder in den Flow, dann fallen Dir auch die Lösungen für Deine Probleme ein und Du bist sicher, dass Du es schaffen wirst und Dein Projekt ein Erfolg werden wird.

Der fertige Van wird Dich genauso erfüllen wie der Weg dorthin, die Arbeit, die Zeit, die Ideen, die Probleme und der Flow.

Küchenschrank

Bei uns kommen 2 Küchenschränke ähnlicher Bauart zum Einsatz.

Ich versuche bei den Küchenschränken, möglichst eine einfache, aber stabile Konstruktion mit einfacher Herstellung zu kombinieren.

Das hier dargestellte Modul befindet sich auf der Seite zur Schiebetür und enthält den von außen zugänglichen Gaskasten, den 2-Flammen-Gaskocher, einen Kühlschrank sowie ein paar Schubladen für Töpfe, Geschirr und Besteck.

Als Materialien sind folgende geplant: Fichtenholz für die Rahmenkonstruktion, 3 mm Birkensperrholz für die Füllungen, Pappelsperrholz für die Schubkästen, wobei die Front mit 2 mm Birkensperrholz abgedeckt wird, Arbeitsplatte aus Bambusleimholz.

Hier folgen zwei 3D-Modelle, eines ohne Bekleidung und Schubladen, eines komplett.

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Gaskasten

Eine gute Vorlage für einen Gaskasten bietet W. Klinke in seiner Ausbaudoku zu seinem roten Jumper.
Ich habe daraus einen Entwurf gemacht, welchen ich aus 10mm Pappelsperrholz umsetzen will.
Ich falze die Tür zusätzlich ein, so dass ich zur Sicherheit eine doppelte Dichtung einbauen kann.

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Bettgestell


Ich habe Gewichtsvergleiche zwischen beplankter Lattung und Massivplatten angestellt, wobei die beplankten Latten immer deutlich leichter sind als die Massivplatten. Wenn man allerdings die Massivplatten mit Ausschnitten versieht, kann man wieder auf dasselbe Gewicht kommen wie bei der Lattenvariante.
Ein Vorteil von Massivplatten ist der geringere mögliche Querschnitt. Eine Lattung wäre wahrscheinlich 30/50mm, während einen Platte 18 – 20 mm stark wäre. Man spart also etwas Platz. Dagegen sprechen Kosten: Plattenmaterial ist deutlich teurer als Lattenmaterial.

Ich habe mich allerdings aus Platzgründen für die Plattenvariante entschieden und werde das Bettgestell bis auf das Lattenrost für die Matrazen aus Fichte 3-Schicht-Platte 19mm mit Ausschnitten erstellen.

Hier ein 3D-Modell des geplanten Bettgestells als vereinfachtes Blockmodell:

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Apothekerschrank

Da es draußen in den letzten Tagen sehr kalt war und man Arbeiten mit Fenstern wegen dem Kleber erst ab Temperaturen über 10° C durchführen kann, habe ich etwas Zeit am Zeichenblock und Computer verbracht und einen Apothekerschrank entworfen.

Ich halte diese Art von Vollazuszugsschrank für sehr effektiv, weil man eine max. Menge an Dingen, vornehmlich Lebensmittel, darin unterbekommt.

Wegen der sich verjüngenden Außenwände muss auch das Heck des Schrankes schräg ausgeführt werden und eine durchgehende Schubladenrückwand ist nicht möglich. Aus diesem Grund habe ich 2 senkrecht durchlaufende Stützen entfworfen, welche die Einzelfächer im hinteren Bereich abstützen.

Als Vollauszug habe ich mir bei Contorion folgendes Produkt von Hettich bestellt:
Hettich Vollauszug Actro YOU XL Belastbarkeit 70 kg, Länge 450 mm, links und rechts für nur 22,18€.
Leider habe ich vergessen die vorderen Halter für Holzschubladen mitzubestellen:
Actro 5D Schnäpper, links und rechts

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Praxis:

Bei der Herstellung der Schübe war ich der Empfehlung einer Youtube-Seite gefolgt: „die schnellsten und stabilsten Schubkästen“. Man sollte die Sperrhölzer durchgehend einnuten und falzen, dann zusammenstecken und verleimen.
Das erwies sich leider als sehr unsaubere Lösung, da die Nuten und Fälze häufig an den Rändern ausfransten, was sehr unschön aussieht, so dass man mit Holzkitt nachbessern muss. Selbst das Glätten mit dem Exzenter-Schleifer führte zu zusätzlichen Randausrissen. Die Stabilität leidet auch darunter.

Ich habe mich nach 3 Schüben für eine andere Lösung entschieden:
Ich fräse 4 mm Kurzschlitze für die kleinen Lamellos und leime dann alles zusammen. Dabei laufen die Seiten durch, Boden und Fronten liegen dazwischen. Damit es beim Zusammenpressen mit Zwingen keine Bögen in den Seiten gibt, muss man einen „falschen Deckel“ als Abstandshalter lose einlegen.

Ein Schubkasten aus 10mm Pappelsperrholz 44 x 24 x 10 cm wiegt 940 g.

Wärmedämmung

Die Auswahl der Wärmedämmung im Camper ist eine der schwierigsten Entscheidungen.
Hierüber gibt es kontroverse Diskussionen unter den Selbstausbauern.

Da ich aus der Baubranche komme, kenne ich mich etwas mit Bauphysik und wohngesundem Bauen aus und bin derzeit zu folgender Ausbauplanung bei dem Thema Dämmung gekommen:

Nicht in Frage kommen folgende Materialien:

  • Armaflex, weil es sehr viele ungesunde Bestandteile enthält, welche sicherlich ausgasen, besonders bei großer Außenhitze
  • Mineralwolle und alle anderen Faserdämmstoffe: weil sie, auch wenn sie hydrophobiert sind und keine oder fast keine Feuchtigkeit aufnehmen können, „absaufen“ können. Die Hohlräume sind nicht geschlossenzellig ud können somit Wasser aufnehmen, was die Dämmwirkung vermindert und die Gefahr von Schimmelbildung erhöht.

Es bleiben dann nur die geschlossenzelligen Dämmstoffe übrig, welche zudem keine oder fast keine Schadstoffe an die Luft abgeben können.

  • Kork
  • xtrem-Isolator (PE)
  • XPS

Nach einigen Recherchen und Tests und immer wieder dem Auftauchen der Frage, ob der Kleber an dem aufgeheizten Dach hält und ob der Kleber oder die Dämmung dann bei großer Hitze nicht nach innen ausgasen, habe ich mich letztendlich für einen feuchtigkeitsregulierenden Dämmstoff, welcher nicht geklebt wird, entschieden.
Zur Ausführung kommen soll Schafwolle von Firma Isolena: https://www.isolena.at/.

Nur im Bereich der Querbetten muss wegen der notwendigen Liegelänge von 1,93m ein geschlossenzelligen Dämmstoff zur Ausführung kommen. Da ich 2 Bahnen xtrem-Isolator in 20 mm zum Testen besorgt hatte, werde ich diesen hierfür verwenden und versuchen, diesen von innen mit einer Lage 3mm Kork zu bekleben. Sollte die Dämmung hier nicht halten oder bei Hitze im Sommer anfangen zu stinken, kann ich das Material relativ einfach auswechseln, da hier nichts davor gebaut ist.

Das Ausbau-Design

Beim Ausbaudesign gehen wir von folgenden Anforderungen aus:

  • nach außen möglichst unauffällig, soll nicht auf den ersten Blick als Camper erkennbar sein, daher nur je 1 Fenster in der Schiebetür und den beiden Hecktüren.
  • möglichst keine auffälligen Dachaufbauten; Dachluke und MaxxFan in schwarz
  • Wir verzichten aus 3 Gründen auf die Herausnahme der Trennwand zwischen Fahrerkabine und Wohnbereich:
    • Wärmedämmung und Temperatur: um das Aufheizen des Wohnbereiches durch den schlecht gedämmten Cockpit-Bereich zu vermeiden
    • Um den Stealth-Modus (nicht als Wohnmobil erkennbar) zu erhöhen
    • Um eine eingebaute Querstabilisierungswand zu belassen, wodurch sich die Beanspruchung aus Karosseriebewegungen auf alle eingebauten Teile reduzieren.
  • Da es 3 Sitzplätze im Fahrerhaus gibt, soll es möglich sein, dass in dem vornehmlich für 2 Personen gedachten Fahrzeug auch 3 Personen sitzen und schlafen können.
  • wegen der begrenzten Innenraumgröße sollen
    • a) möglichst viele Bereiche eine Mehrfachnutzung erlaufen,
    • b) wenig benutzte Bereiche möglichst klein sein, viel benutzte Bereiche möglichst großzügig sein,
    • c) einengende Einbauten sollen vermieden werden. Hieraus ergibt sich folgendes Konzept:
      • Das Bett kann aus Platzgründen nur ein Querlieger sein, d.h. im Bettbereich möglichst dünnen Wandaufbau und leichte Schräglage des 1,93m langen Vanman.
      • Der Bettbereich (Schlafen) soll tagsüber zum Wohnen nutzbar sein und nicht „ungenutzt“ brachliegen.
      • Sitzgelegenheiten sollen zum Essen und Arbeiten nutzbar sein.
      • Die Küche soll von der Größe her das gemeinsame Abwaschen erlauben
      • Der Sanitärbereich soll eine minimale Grundfläche besitzen und nur während der zeitlich sehr begrenzten Nutzungsdauer vergrößerbar sein (Faltwände o.ä.)

Aus diesen Anforderungen ergab sich das unten in 3D dargestellte Aufteilungs-Konzept:

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Kauf des Happy Vans

Im Sommer 2019 überlegten wir uns erstmals einen Kastenwagen zu kaufen und zum Van umzubauen.

Im Herbst 2020 machten wir eine Tour mit einem gemieteten Kastenwagen-Van, was uns überzeugte, dass das genau das richtige für uns ist.

Ab Ende Oktober 2020 begannen wir also mit der Suche nach geeigneten Kastenwagen vom Typ Ducato/Jumper/Boxer in der Größe L4H3 bzw. L3H3.
Unterstützt wurde ich dabei von Christian von Road and Board, welcher mir gute Tipps und ein sicheres Gefühl bei der Suche und dem Kauf gab. Vielen Dank, Christian.

Ende Januar 2021 fand ich eine Anzeige bei Autoscout, welche uns auf Anhieb gefiel: ein Peugeot Boxer L3H3 Baujahr 2018 mit einer guten Ausstattung und vor allem einer Farbe, die nicht weiß war, sondern anthrazit grau.
Ich machte eine Probefahrt, befand den Zustand ausgesprochen gut und wir haben uns dann kurzfristig zum Kauf entschlossen. Wir wollten uns die Chance nicht entgehen lassen, gerade weil es momentan sehr schwierig wegen der großen Nachfrage ein Fahrzeug mit unseren Anforderungen zu bekommen.
Am 05.02.21 konnte ich ihn in Hamburg abholen und war von der 150 km lagen Heimfahrt sehr angetan, da ich keinen fahrtechnischen Unterschied zu dem geliehenen Camper feststellen konnte.